ChFra: Warum ich dann nicht „konsequent“ bin und die trotzdem spiele? Nun, die sind ja inhaltlich deswegen noch nicht schlecht und die Nachteile unterstütze ich durch das Spielen „an sich“ nicht, sondern im wesentlichen eben durch das Ausgeben von Geld dafür.
MarkoH01: Hier dürfte dir ein kleiner Gedankenfehler unterlaufen sein. Die Spiele mögen zwar für die Prime Nutzer "gratis" sein, dennoch werden die Entwickler dieser Spiele bei Abnahme dafür bezahlt - nur eben nicht vom Spieler.
Das ist nicht direkt ein Gedankenfehler, sondern noch so eine „kleine Inkonsequenz“: der Gedanke dahinter entspricht in etwa dem von Dir untengenannten bezüglich MS: daß das „den Kohl nicht fettmache“; Amazon macht nur Geschäfte, welche in erster Linie direkt oder indirekt für Amazon gut sind, der Bezos ist nicht umsonst stinkreich.
Ich kenne die Einzelheiten nicht, die werden auch sicher geheimgehalten, was GOG, Amazon & die Spielefabrikanten betrifft – es könnten auch Pauschalbeträge vereinbart worden sein, selbst wenn nicht, sehe ich das Geld lieber bei einer „Nur-Windows-Spiele-Klitsche“, als daß es bei Amazon bliebe, Stichwort: „kleineres Übel“.
ChFra: Das ist es, was die Unsitten zementiert: die Spieler lamentieren fast alle gegen DRM, „kaufen“ in der Mehrzahl die Spiele dann aber doch, die ihnen am Ende nicht wirklich gehören.
MarkoH01: Kein Spiel wird dir wirklich "gehören" - egal welches Betriebssystem oder Plattform - man erwirbt immer nur eine Nutzungslizenz und das ist eigentlich jedem klar. Darum geht es den "DRM-frei" Freunden aber auch gar nicht. Es geht um Kontrolle. Es geht darum, dass es bei Installern, die keinen Client benötigen, um zu laufen, schwerfallen dürfte, die Nutzungsmöglichkeit zu entziehen. So bleibt es dem Nutzer überlassen, welche Version eines Spiles er am Ende archiviert und an dieses Archiv kommt eben außer dem Nutzer niemand heran.
Richtig, was anderes wollte ich auch gar nicht ausdrücken, daher „kaufen“ in „“.
Amazon, um bei dem Negativbeispiel zu bleiben, hat mal einen Rechtsstreit verloren und dann ein Werk samt von den Benutzern dazugeschriebenen Notizen von „deren“ „Kindles“ gelöscht.
Betroffen war auch ein Studierender, dessen Abschlußarbeit sie damit sabotiert haben. Solche Dinge sind es, die mir ein Dorn im Auge sind, da sind wir uns schon einig.
Ein Buchhändler käme nicht auf Geheiß eines Verlages zu Dir nach Hause, um Seiten aus Deinen Büchern zu reißen oder sie Dir ganz aus dem Bücherregal wegzunehmen. Da würde allenfalls der weitere Verkauf gerichtlich untersagt.
ChFra: „Ihr alle“ mögt kein „DRM“ und möchtet auch nicht mit jedem Rechner-Kauf eine „Microsoft-Quasi-Steuer“ entrichten, aber dennoch verstärkt „Ihr“ noch unabsichtlich den Druck auf Leute wie mich, die dem etwas entgegenzuhalten versuchen.
MarkoH01: Microsoft-Steuer? Ich wüsste nicht einmal, was das sein soll.
Du hast das „Quasi“ ignoriert oder vergessen oder vernachlässigt. Es war einmal irgendeine Vereinbarung, die Computer-Herstellern abverlangte, keine Geräte ohne Betriebssystem zu verhökern, erzählte man sich.
Gewollt seitens MS war natürlich, daß auf
alle Geräte ein Windows kommen möge, dafür geben sie es dann gerne für ein paar wenige Münzen her. Deswegen mach(t)en sich einige Händler die Mühe, für die „Alternativkundschaft“
FreeDOS draufzutun, formal dann korrekt, „ohne alles“ durften sie nicht, so erzählte man es sich zumindest.
Im weiteren Sinne auch: Abermillionen an Steuergeldern für Behörden-Lizenzen. Jetzt nicht für Spiele, aber für Windows. Ausschreibungen, die man nur gewinnen kann, wenn man Windows anbietet…
Hier ist die Abhängigkeit bereits so groß, daß alle Behörden & Politiker konsequent ignorieren, daß man Windows 11 und den ganzen Cloud-Kram schon nicht mehr europäisch-datenschutzkonform betreiben kann. Die tun einfach so, als wäre dem nicht so.
Auf „hier“ bezogen: wenn man rechtskonform spielen will, muß man neben dem Spiel auch an MS bezahlen, egal wie wenig im Einzelfall und ob Dir das „verschmerzbar“ erscheint.
Nein, Linux wäre auch nicht „wirklich kostenlos“, muß man sich zumindest reinarbeiten, während man sich die Einarbeitung in Windows de facto als Schüler(in)/Arbeitnehmer(in) im Gegenzug nicht sparen kann – Unternehmer müssen wen einstellen, der sich auskennt. Da würde das Geld aber nicht an ein einziges Unternehmen gehen, von dem man dann komplett abhängig wird.
MarkoH01: OEM Versionen von Windows bekommt du übrigens für wenige Euro ... davon dürfte MS nicht reich werden. Das große Geld machen sie eh mit ihren Office Produkten und anderen Anwendungen. Allerdings ändert es halt nichts daran, dass Windows Marktführer ist und die Spielehersteller sich daher auf WIndowsentwicklung fokussieren - so schnell dürfte sich das auch nicht ändern. Da kannst du auch zu einem Boykott von Steam aufrufen ... der wäre vermutlich sogar noch einfacher durchzusetzen, sobald Leute wirklich das Gefühl hätten, Steam könnte irgendwann mal weg sein - aktuell ist auch das nicht der Fall.
Natürlich, Du sollst Dich als Privatperson in Windows eingewöhnen und dann im Unternehmen deren Cloud-Software einsetzen, das ist wie mit Mordor und dem „einen Ring“.
Siehe oben zu dem „Argument“, dem stehe ich aufgeschlossen gegenüber, aber nur, wenn hinreichend wahrscheinlich angenommen werden kann, daß dabei Kohle vom Super-Unwürdigen zum Einfach-Unwürdigen wandert und nicht von mir über den Windows-Höker an den Super-Unwürdigen.
ChFra: Es gibt keine „Achievements“ bei „Steam“, um den Spielern einen Zusatz-Spaß zu bringen, sondern damit alle den Steam-Client nutzen und Valve nicht nur weiß, welche Spiele Ihr erwerbt, sondern auch, wie lange und wann Ihr die dann „zockt“ – und nein, das ist nicht „egal“.
MarkoH01: Warum Steam die Achievements eingeführt hat ist mir tatsächlich völlig egal, so lange es Leute gibt, die diese gerne nutzen - mich eingeschlossen. Nebenbei gefragt: welche Angst muss ich denn haben, wenn Valve weiß, welche Spiele ich wann spiele (Dafür benötigen sie übrigens keine Achievements, dafür haben sie bereits den Clientzwang)?
Die sollen eine Bindungswirkung entfalten, beispielsweise Leute dazu verführen, die Steam-Version selbst dann zu wählen, wenn es Alternativen gibt.
Sie fügen dem objektiven Nachteil einen kleinen Vorteil hinzu, der unter anderem bewirkt, daß Leute weniger stark nach Möglichkeiten forschen, wie man Valve-Zeugs ohne die Gängelung einsetzen kann.
Ich
kann manche Steam-Spiele ohne Client starten, die „Normalos“ bräuchten dafür schon eher eine „Computer-Bild-Anleitung“ und wenn man dafür auf was angenehmes verzichten müßte, dann ließe man's tendentiell erst recht.
ChFra: „Galaxy“ ist schon einer der Schritte von GOG in diese falsche Richtung, neben anderen Dingen, bei denen bereits diskutiert wurde, ob das dann wirklich noch „DRM-frei“ wäre.
MarkoH01: Galaxy an sich ist gar nicht das Problem - das Problem ist, dass einige Firmen, wie z.B. CDPR Galaxy als DRM-Gateway nutzen, obwohl der gag an Galaxy ursprünglich war, einen Client zu erschaffen, der die einfache Bedienung eines Clients wie Steam erlaubte (wie sie eben heutzutage von vielen gewohnt ist) ohne dessen Nutzung aber zu erzwingen. Leider hat GOG das nie konsequent genug durchgezogen und somit ist die Existenz von Galaxy weiterhin umstritten - mal unabhängig von der technischen Unausgewogenheit der Software.
Das habe ich wohl ungeschickt ausgedrückt, auf dieses Problem wollte ich eigentlich hinaus, was Du schriebst, sind „meine“ „anderen Dinge“, das Problem an Galaxy ist, daß es ein einfaches Mittel zu solchen Gängelungen darstellt.
GOG
ist ja CDPR und das zeigt mal wieder, daß gute Vorsätze mal ganz schnell durch wirtschaftliche Überlegungen „wegkorrumpiert“ werden.
Google hatte in seinen Anfangszeiten auch noch was von „don't be evil“ gefaselt, aber das Motto widerspricht einem Werbe-Geschäftsmodell doch bereits inhärent.
ChFra: Ein Beispiel dafür, wie sich „subtile Nachteile“ auch
genau hier bemerkbar machen: „Postal“ steht hier in der „hochwertigen Liste“ mit hohen Anforderungen zur Anfrage danach. Warum? Gibt es doch kostenlos für alle bei GOG. Nun, nicht so einfach für Leute mit „deutscher“ IP-Adresse.
MarkoH01: Selbst wenn das Spiel für deutsche ips verfügbar wäre (und jeder dritte hier hat einen VPN - also ist es das eh), würde es hier in der Liste aufgeführt werden, weil es eben ein reguläres Spiel ohne Ablaufdatum ist. In diesem Fall wurde es von jemanden ohne deutsche ip damals gespendet. Wir hatten hier aber auch schon Witcher 1 keys, die man afaik bis heute noch gratis woanders bekommt.
Nur für „jeden 3.“, wenn's denn so stimmt. Vielleicht sollte man die Regeln dann überdenken, die „Hürdenhöhe“ sollte meines Erachtens auf der „tatsächlichen Seltenheit“ (ein besserer Ausdruck fällt mir gerade nicht ein) beruhen.
MarkoH01: Ich frage mich allerdings, was deine persönliche Abneigung gegen MS oder dein Faible für Linux
[…]
mit diesem thread zu tun hat?
Das verbindende Element (auch mit Galaxy) ist meiner Auffassung gemäß der „Freiheitsgedanke“, beziehungsweise die Einschränkung der Freiheit (vor allem durch einseitige Abhängigkeit) – nicht nur durch die „Verkäufer“ selbst, in deren Interesse das liegt, sondern eben auch durch die Entscheidungen von „Mit-Akteuren“ – zum Beispiel eben auch „hier“.
Siehe unten mehr dazu, warum das vor diesem Thread nicht haltmacht.
Das als „persönliche Vorliebe“ abzutun, trifft es zudem wohl kaum. Fast die gesamte weltweite „Software-Landschaft“ von einem einzigen Hersteller abhängig zu machen, ist nun mal
objektiv äußerst dämlich.
Insbesondere jetzt, wo in dessen Herkunftsland eine durchgeknallte Imperialisten-Junta regiert, ist das ebenso dämlich wie ohne russisches Gas im Winter nicht genug heizen zu können.
Gut – Computerspiele sind nun nicht essentiell wichtig – wenn das nun alles „den Bach runter ginge“, wäre das zu verkraften.
MarkoH01: […] und dein Wunsch, dass wir alle von Windows auf Linux umsteigen […]
Den hege ich gar nicht, Du kannst auch Netbsd nehmen. Im Ernst, es geht um die „Verstärkung“ von bestehenden Benachteiligungen.
MarkoH01: Wenn ich das recht gesehen habe, wurde deine Anfrage abgelehnt, weil du selbst gesagt hast, dass du nicht einmal weißt, ob das Spiel bei dir überhaupt laufen würde ... nicht mehr und nicht weniger.
Ja – und da kommen wir zum Kern systematischer Benachteiligungen. Zu dem Problem, daß man sich einhandelt, wenn man („selbstgewählt“ oder nicht) „es anders macht“ oder „anders ist“, kommen Aktionen der Umwelt hinzu, die das Grundproblem, das man dann eh hat, verschärfen.
Grundproblem, wenn man auf Windows verzichten möchte: so einiges funktioniert ohne nicht und man weiß es nicht vorher (wie einem auch heutzutage ohne Smartphone vielerlei Dinge vorenthalten bleiben) – es wird einfach als selbstverständlich vorausgesetzt.
Zusatzproblem: „allgemeingültige“ Regeln, die „gerecht“ (weil für alle gleich) erscheinen, de facto aber vorwiegend die Leute treffen, welche schon das „Grundproblem“ haben.
Mein spezieller Fall:
Grundproblem: Unsicher, ob es unter Wine (schnell oder fehlerfei genug) läuft.
Zusatzproblem: Ich krieg's gar nicht erst.
(Genauso als hätte ich geschrieben, daß ich gar keinen Desktop-Rechner besäße und auch keinen anzuschaffen gedächte, aber das Spiel dennoch wollte, um es als Sammler auf einem Datenträger „endzulagern“.)
Das ist auch dann ein tatsächlicher Nachteil, wenn man's anderswoher dennoch bekommen kann.
Auch ein Problem: diejenigen, die „mit dem Strom schwimmen“ oder „normal sind“, bemerken sowas in der Regel gar nicht und wenn sie drauf hingewiesen werden, erscheint ihnen das als kein „wirkliches“ Problem.
Daß es Leute mit meiner Einstellung gibt, hilft der Spiele-Szene (wenn auch wenig) eher, als daß es egal wäre und schaden tut es sicher nicht.
Mit diesem Thread hat das insoweit zu tun, als daß das dann auch kein Ablehnungskriterium sein sollte – auch nicht indirekt über vermeintlich unproblematische Spontan-Zusatz-Regeln.
MarkoH01: Außerdem hatte Schizo dir doch auch schon gesagt, dass es das Spiel im internationalen ga noch gibt. Was spricht denn dagegen, es einfach dort anzufragen? Der Monat hat noch wenige Tage - also sollte nicht einmal die dort eintretende Sperre problematisch sein.
Darum geht's nicht, sondern um die Antwort auf die Rückfrage, ob ich es nicht „unfair“ fände, hier nach diesem Spiel zu fragen. Dazu erklärte ich also: prinzipiell nicht und dann gleich auch warum nicht. Das „Warum“ ist eben eine komplexe Angelegenheit, die man „von außen betrachtet“ leicht zum Nicht-Problem oder „Privatproblem“ erklären, aber weniger gut in 2 Worten erläutern kann.
Es geht mir nicht drum, wie ich das Spiel doch noch bekommen könnte; wenn ich gewisse Dinge „problematisch“ finde, bleiben die das auch dann, wenn man mir „Umgehungsstrategien“ aufzeigt.
Darüber hinaus könnte die gleiche Diskussion genauso auch „drüben“ stattfinden, also es dort jemand problematisch finden, daß Leute „Spiele hamstern“, die sie dann womöglich nicht umgehend nutzen können.
Zudem ist die „Alternativlösung“ nicht „gleichwertig“: da schwanke ich zwischen ebendem „Gamedec“ und einem anderen Spiel, das es dort gibt, aber nicht hier – habe also effektiv eine „Erfolgschance“ weniger.
Um es nochmal kurz & knapp auszudrücken: meine Gründe „gegen Windows“ liegen gar nicht im Spiele-Bereich, insofern könnte man argumentieren, das gehöre alles nicht hierher. Was es hierher bringt ist indes, daß ich dadurch
hier einen Zusatznachteil „verschafft bekomme“.
P.S. Die zwischenzeitlichen Dawnsinger-Kommentare und Deine Antwort drauf sind im obigen Text nicht berücksichtigt, muß ich erst noch alles durchlesen.