PaterAlf hat (mal wieder) recht, es handelt sich um "Casablanca".
In der Erstsynchronisation des Films aus dem Jahr 1952 wurden sämtliche Bezüge zu Nazis aus dem Film getilgt. Aus dem Widerstandskämpfer Victor László, der aus einem KZ entflohen war und in Casablanca nun von Major Heinrich Strasser gesucht wird, wurde der norwegische Atomphysiker Viktor Larsen, der wegen seiner mysteriösen Strahlen-Entdeckung gesucht wird. Alle Szenen mit Strasser wurden entfernt, darunter auch der berühmte "Gesangs-Wettkampf" zwischen der "Wacht am Rhein", die die Nazi-Offiziere singen, und der Marseillaise, die von den restlichen Gästen in "Rick's Café" angestimmt wird. Der Verleih wollte so kurz nach dem Krieg das deutsche Publikum nicht mit NS-Bezügen konfrontieren und ließ daher die entsprechenden Szenen entfernen und die Hintergrundgeschichte um den Widerstandskämpfer umschreiben. Ingesamt wurden wohl 21 oder 25 Minuten entfernt.
Heutzutage kann man "Casablanca" nur in der zweiten Synchronisation von 1975 im Fernsehen sehen oder auf DVD/BluRay kaufen, die sich am Original orientiert (und Klassiker enthält wie "Schau mir in die Augen, Kleines", auch wenn das eine falsche Übersetzung ist). Die Erstsynchronisation wird gelegentlich in Museen aufgeführt; ich habe Hinweise auf Vorführungen im Filmmuseum Frankfurt und im Deutschen Historischen Museum Berlin gefunden.
PaterAlf ist dran.
Edit: russellskanne, meinst Du vielleicht Hitchcocks "Der zerrissene Vorhang" (1966)? Der ist mit Newman in der Hauptrolle und Wolfgang Kieling hat einen ostdeutschen Agenten gespielt. Kieling war damals zwar in Westdeutschland ansässig, aber er ist von 1968 bis 1970 freiwillig nach Ostdeutschland gezogen, weil er gegen die Politik der BRD und der USA protestieren wollte. Danach ist er allerdings wieder zurückgekehrt.
Post edited November 08, 2024 by Shino_Bum